Gemeinschaftliches Wohnen im Bestand
Das SInBa-Projekt unterstützt und begleitet die Initiative Gemeinschaftliches Wohnen in Wuppertal (IGWW) bei der Realisierung eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts in einer Bestandsimmobilie. Hierbei sollen sowohl Unterstützungsmöglichkeiten für gemeinschaftliche Wohnprojekte als auch Handlungsoptionen im Umgang mit Bestandsimmobilien ausgelotet werden.
Auf welches Problem suchen wir eine Antwort?
In Wuppertal gibt es eine dreistellige Anzahl von vollständig leerstehenden Wohngebäuden und aus der Nutzung gefallenen Nichtwohngebäuden. Hierin liegt ein Wohnraumpotenzial, das es zu aktivieren gilt. Zugleich gilt es negative Ausstrahlungseffekte aufgrund städtebaulicher Mängel zu reduzieren. Das Engagement der Stadt Wuppertal im Umgang mit den Problem- und Schrottimmobilien erweist sich als zeit- und personalintensiv. Eine erfolgreiche Reaktivierung von leerstehenden Wohngebäuden und aus der Nutzung gefallenen Nichtwohngebäuden erfolgt bisher meist über private Projektentwickler*innen. Zivilgesellschaftlich getragene Initiativen sind dagegen meist mit einer Reihe rechtlicher und finanzieller Hürden konfrontiert.
Was ist das Ziel der Intervention?
Das gemeinschaftliche Wohnprojekt wird in der Entwicklung – von der Objektfindung über den Planungsprozess bis zur tatsächlichen Sanierung einer leerstehenden Immobilie – begleitet. Ausgehend von dem einzelnen Wohnprojekt sollen übergeordnete Unterstützungsbedarfe von gemeinschaftlichen Wohnprojekten im Bestand genauer gefasst und neue Formate (z.B. Typenlösungen, Plattformen, kommunale Ansprechpersonen) für eine bessere Unterstützung vergleichbarer Wohnprojekte abgeleitet werden. Darauf aufbauend sollen unterschiedliche Entwicklungspfade für gemeinschaftliches Wohnen im Bestand skizziert werden.
Wie trägt die Intervention zum klimaneutralen und klimagerechten Bauen und Wohnen bei?
Zum klimagerechten und klimaneutralen Bauen und Wohnen trägt das gemeinschaftliche Wohnen im Bestand dadurch bei, dass Wohnraumpotenziale im Bestand aktiviert und dadurch Neubauaktivitäten reduziert werden. Zudem wird eine flächensparende Wohnform realisiert, die auf der gemeinschaftlichen Nutzung mancher Räume basiert.
Initiative Gemeinschaftliches Wohnen in Wuppertal (IGWW)
Die Initiative Gemeinschaftliches Wohnen in Wuppertal (IGWW) ist eine zivilgesellschaftliche Initiative, die sich der Entwicklung gemeinschaftlicher, energie- und ressourcenschonenden Wohnformen in Wuppertal verschrieben hat. Die Initiative organisiert und fördert die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch zwischen Wohnprojekten in Wuppertal.
Weitere Informationen unter: https://igw-wtal.de/
Was ist das sozial Innovative?
Sozial innovativ ist der Ansatz, weil die Selbstorganisation der zukünftigen Bewohner*innen gefördert und gemeinwohlorientierte Akteure auf dem Wohnungsmarkt gestärkt werden (anders organisieren). Aus städtischer Sicht können aus einer erfolgreichen Realisierung zudem neue Handlungsoptionen im Umgang mit leerstehenden Bestandsimmobilien (auch Problemimmobilien) erwachsen (anders machen).
Welche Verwaltungsinnovationen werden angestoßen?
Das Wohnprojekt erhält eine zentrale Ansprechperson innerhalb der Verwaltung, die zwischen dem Wohnprojekt und verschiedenen städtischen Stellen vermittelt und übersetzt. Für das Wohnprojekt bedeutet dies eine Vereinfachung und möglicherweise Beschleunigung von Prozessen. Auf Seiten der Verwaltung wächst das Verständnis für die spezifischen Anforderungen von Wohnprojekten.